was ist systemische therapie?

 

In der systemischen Therapie wird das Problem eines Menschen nicht in der einzelnen Person gesehen, vielmehr in dessen sozialen Bezügen. Das Verhalten eines Einzelnen steht im Zusammenhang des Systems - dies trifft auf die Familie wie auch auf Arbeitskollegen, Verwandte und Freunde zu. Es werden die Beziehungen und die Beziehungsprozesse der Person bzw. der einzelnen Personen, die in Beziehung zu einander stehen, betrachtet.

 

Ziel der systemischen Therapie ist es, das Problem bzw. festgefahrene Verhaltens- und Beziehungsmuster zu "verstören" - um auf diese Weise zu neuen Sichtweisen und weiteren Handlungsmöglichkeiten zu gelangen.

 

Ausgehend von der Grundannahme, dass nicht erwünschtes Verhalten durch das System aufrechterhalten wird, weil es einem Zweck dient, lässt sich dieses auch ändern, wenn sich das System oder wenn sich auch nur einer im System verändert. Die Veränderung einer Person hat Auswirkungen

auf das ganze System. 

 

Die systemische Therapie ist neben der Verhaltenstherapie, Psychoanalyse und der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie eine bedeutende und wissenschaftlich anerkannte Therapieform; seit 2019 ist die systemische Therapie für Erwachsene auch kassenärztlich anerkannt.